Voraussetzungen

Die Infrastrukturen des öffentlichen Lebens, der Bildung und des Verkehrs sind wichtige "Lebensadern" der Kommune; sie stellen die Grundlagen des Gemeinwesens dar und ergänzen die Wohnfunktionen der Stadtteile und Quartiere. Da sie teilweise stark frequentiert werden und heterogen in Anspruch genommene öffentliche Räume darstellen, sind sie "verletzlich" (vulnerabel). Im Falle äußerer Belastungen und Störungen der öffentlichen Sicherheit sowie beeinträchtigter Sicherheitswahrnehmungen bedürfen diese Siedlungsbereiche besonderer Schutzvorkehrungen. Beispiele von wohnbezogenen Infrastruktureinrichtungen und öffentlichen Räumen, bei denen häufig Sicherheitsprobleme festgestellt werden, sind Orte in der Kommune wie:

  • Bahnhof,
  • Fußgängerzone,
  • Haltestelle des öffentlichen Nahverkehrs,
  • Schule,
  • öffentlicher Platz,
  • Spielplatz,
  • Sportanlage,
  • Zugang zu Parks oder auch
  • Abstellplatz für Fahrräder und Kraftfahrzeuge im Wohnumfeld.

Struktur der Arbeitshilfe
"Sichere Räume“"

Die Sicherheitspartnerschaft im Städtebau in Niedersachsen hat deshalb in den Jahren 2012 und 2013 eine Arbeitshilfe erarbeitet, mit der bestehende Sicherheitsprobleme überprüft werden können. Es handelt sich um ein Instrument, mit dem sich die Situation an kritischen Orten einer Gemeinde oder eines Stadtteils analysieren lässt und mit dem auf der Basis der gewonnenen Ergebnisse Lösungsperspektiven erarbeitet werden können. Dazu wurden drei Handlungsdimensionen und 23 Kriterien entwickelt, die in der Arbeitshilfe "Sichere Räume" dargestellt werden.

Zu jedem Kriterium wurden Orientierungsfragen formuliert, nach denen verschiedene Blicke auf die Sicherheitssituation wohnbezogener Infrastrukturen gelenkt werden. Empfohlen wird, die Fragen im Rahmen von Ortsbegehungen und im Rahmen von Befragungen verantwortlicher Organisationen und Unternehmen auf bestehende örtliche Situationen anzuwenden. Über die "fragende Annäherung" sollen:

  • eine fundierte Bewertung der örtlichen Situation angeregt und - darauf aufbauend
  • ein Klärungsprozess herbeigeführt werden, was im Einzelnen zu tun ist, um die Situation zu verbessern.

Die Komplexität der Thematik ist groß, daher hat die SIPA eine Kurz- und eine Langfassung der Arbeitshilfe erarbeitet. In der Kurzfassung finden Sie beispielhafte Leitfragen. Bei näherer Befassung mit einem bestimmten Objekt oder Themengebiet empfehlen wir die Anwendung der Langfassung.